Brand-, Evakuierungs- und Zutrittsschutz bedürfen konsequenter Maßnahmen

In Krankenhäusern und Kliniken steht die Genesung der Patientinnen und Patienten an oberster Stelle. Damit dem Heilungsprozess nichts im Wege steht, kümmert sich das Personal rund um die Uhr und sieben Tage die Woche um jeden einzelnen. Die Aufgabe der Verantwortlichen ist es nicht nur, für die richtige Behandlung und viel Ruhe zu sorgen, sondern auch einen umfassenden Schutz zu bieten. Dieser kann nur sichergestellt werden, wenn alle diesbezüglichen Aspekte ganzheitlich betrachtet werden. Dazu zählt insbesondere die physische Sicherheit mit all ihren Facetten. So können technische Ausfälle in Krankenhäusern nicht nur für Menschen zur Bedrohung werden, sondern auch an der damit verbundenen Infrastruktur verheerende Schäden anrichten. Die Anforderungen an adäquate Sicherheitstechnik in Form von Zutritt, Videoüberwachung, Fluchtwegen sowie Brandschutz sind dabei unterschiedlich. Öffentlich zugängliche Areale wie Foyers bedürfen eines anderen Sicherheitssystems als Stationen, OP- und Technikbereiche. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bereits zu Beginn eines Bau- oder Modernisierungsprojekts im Health Care-Bereich Fachexperten zu involvieren, die herstellerunabhängig auf die vorherrschenden Gegebenheiten angepasste Sicherheitslösungen anbieten.

 

Schnelle und sichere Evakuierung hat Priorität

Im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes ist zunächst die Planung und Umsetzung einer klaren Kennzeichnung der Fluchtwege unabdingbar, sodass sich Patient:innen, Krankenhauspersonal und Besucher:innen im Ernstfall schnell und kontrolliert in Sicherheit begeben können. Hinzu kommen Handfeuerlöscher, die an definierten Standorten platziert dafür sorgen, dass auch auf kleinere Brandereignisse unmittelbar reagiert werden kann. Grundsätzlich führt ein ganzheitlicher Sicherheitsansatz im Klinikalltag dazu, Gefährdungen und Betriebsunterbrechungen auf ein Minimum zu reduzieren.

Krankenhäuser setzen im täglichen Betrieb immer mehr auf innovative Technik, die Arbeitsprozesse erleichtert und gleichzeitig einen hohen Schutzlevel bietet. So ist das digitale Abrufen elektronischer Krankenakten schneller und unkomplizierter möglich als das Suchen nach der jeweiligen Papierakte in riesigen Aktenschränken. Bei der zunehmend digitalen Patientenverwaltung darf der Sicherheitsaspekt nicht zur kurz kommen. Aus diesem Grund ist der Zugriff auf die digitalen Datenbanken dank der implementierten Sicherheitssysteme nur dem Personal vorbehalten. Parallel dazu hat sich auch die Technik von Brandmeldeanlagen kontinuierlich weiterentwickelt: Moderne Feuerfrühwarn- und Brandmeldeanlagen detektieren noch vor ihrer Entstehung Brände, so dass nicht der Brand, sondern bereits die Ursache bekämpft werden können. Das stellt in Krankenhäusern und Kliniken insofern einen wichtigen Faktor dar, als dass die Evakuierung und Verlegung der in ihrer Mobilität eingeschränkter Patient:innen einen nicht zu unterschätzenden Zeit- und Arbeitsaufwand bedeutet. Des Weiteren ist es entscheidend, dass nach einem ‚Ereignis‘ die Versorgung der Patient:innen so schnell wie möglich wieder uneingeschränkt sichergestellt wird.

 

Empfindliche Technik kompromisslos schützen

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung, dem Einsatz IT-bzw. KI-gestützter OP-Technik stellen die Technik- und IT-Räume in Krankenhausalltag mittlerweile eine der bedeutendsten Sicherheitsrisiken dar. Ein Ausfall der Elektronik oder der IT-Infrastruktur durch einen Brand sowie daraus resultierender korrosiver Brandgase haben gravierende Folgen. Diese sensiblen Anwendungsbereiche verlangen nach Löschtechniken, die das empfindliche Equipment schützen. Besonders geeignet sind Löschanlagen, die mit dem Löschmittel FK-5-1-12 arbeiten. Das Löschmittel wird flüssig gelagert und ist dadurch äußerst platzsparend. Das elektrisch nichtleitende und rückstandsfreie Gas zeichnet sich durch seine Humanverträglichkeit aus und eignet sich daher ideal für die vorgenannten Bereiche. Aber auch in Operationssälen und Behandlungsräumen ist der Einsatz möglich. Im Brandfall laufen in der Brandmeldezentrale (BMZ), die das Herzstück einer Brandmeldeanlage (BMA) darstellt und als Alarmierungseinrichtung dient, die Meldungen der im Krankenhaus und in den Patientenzimmern installierten Brandmelder auf.

Die Brandmeldeanlage reagiert auf verschiedene Brandkenngrößen, um einen Brand frühzeitig zu erkennen und entsprechende, zuvor definierte Maßnahmen einzuleiten. Zu den Brandkenngrößen gehört die Rauchentwicklung. So verfügt die BMA über Rauchmelder, die auf Rauchpartikel in der Luft reagieren. Sobald Rauch erkannt wird, löst die Anlage einen Alarm aus. Sie reagiert ebenso auf plötzliche Temperaturerhöhung: Die Brandmeldeanlage kann auch auf eine plötzliche Temperaturerhöhung, die auf einen Brand hindeuten kann. Hierfür sind Wärmemelder oder Temperaturfühler in der Anlage integriert. Weiterhin können in einigen Brandmeldeanlagen auch Flammenmelder installiert sein, die auf das Vorhandensein von Flammen reagieren. Diese Melder können beispielsweise Infrarot- oder UV-Strahlung detektieren.

Wurde eine Brandkenngröße erkannt, löst die Brandmeldeanlage einen Alarm aus. Dies kann in Form von akustischen Signalen (Sirenen, Hupe) oder optischen Signalen (Blinklichter, Leuchten) erfolgen. Gleichzeitig wird der Alarm an eine zentrale Leitstelle oder an das Personal vor Ort gemeldet. Je nach Art und Ausstattung der Brandmeldeanlage werden automatische Maßnahmen im Krankenhaus eingeleitet, so dass sich Brandschutztüren schließen oder Sprinkleranlagen auslösen.

Während die automatische Alarmierung der Feuerwehr Kliniken eine Pflicht darstellt, repräsentiert die Aufschaltung auf die von der VdS Schadenverhütung GmbH zertifizierten Notruf- und Serviceleitstelle (NSL) der Chubb Deutschland eine zusätzliche und ebenfalls äußerst sinnvolle Lösung. Diese in Dresden und nach dem neuesten Stand der Technik realisierte Leitstelle kann die zu schützenden Bereiche einer Klinik 24 Stunden täglich und an sieben Tagen in der Woche überwachen. und von dort aus die eingehenden Notruf- und Störmeldungen bearbeiten und steuern. Dazu zählen verschiedene Ereignismeldungen – vom Brand-, Überfall- oder Einbruchalarm über technische Störmeldungen bis hin zu Notrufen. Als Qualitätsgaranten zählen die Doppelzertifizierung AES und NSL sowie die zusätzliche Zertifizierung ISO 9001 aber auch die DIN ISO 4500. Die Zertifizierung der Alarmempfangsstelle gemäß DIN EN 50518 bedeutet, dass sich ihre Kunden auf eine ständig besetzte Stelle verlassen können, an die Informationen über den Zustand einer oder mehrerer Gefahrenmeldeanlagen gemeldet werden. Zu den Lösungen und Konzepten gehören unter anderem auch richtungsweisende Technologien für den Einsatz der Videoüberwachungs- oder auch Zutrittskontrolllösungen im Klinikalltag.

 

Quo vadis Zutritt

Als ein weiterer kritischer Punkt in Krankenhäusern gelten die Zutrittsberechtigungen. Die Mitarbeitenden der Krankenhauszentrale sowie der einzelnen Stationen müssen alles im Blick behalten und die Sicherheit sowie den Besucherverkehr rund um die Uhr kontrollieren können – ein schwieriges Unterfangen bei hohem Personendurchsatz. Daher zählt das Zutrittsmanagement zu einem elementaren Sicherheitsbaustein im HealthCare-Segment. Bauseits weist ein Krankenhauskomplex viele Wege auf, die vom Patientenzimmer zur Lobby, zum Parkhaus oder Parkplatz, zu OP-Bereichen, Aufenthaltsräumen sowie der Krankenhaus-Kantine oder Cafeteria führen. Sie alle eint, dass der Zutritt zu nahezu jeder Tageszeit individuell, sicher und gleichzeitig einfach zur Verfügung stehen muss. Entsprechende kontaktlose Karten sind intuitiv und einfach anzuwenden, da sie nicht ins Schloss eingeführt werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass unbefugtes Eindringen in sensible Klinikbereiche sofort erkannt und verhindert wird.