Kohlendioxid (CO2) ist ein farbloses, geruchloses und elektrisch nicht leitendes Gas. Es eignet sich als Löschmittel, z.B. bei Bränden folgender Stoffe oder Einrichtungen:
Brennbare Flüssigkeiten und andere Stoffe, die sich bei einem Brand wie brennbare Flüssigkeiten verhalten
Brennbare Gase, wenn Vorsorge getroffen ist, dass sich nach erfolgter Löschung kein zündfähiges Gas-Luft-Gemisch bildet
Elektrische Einrichtungen
Brennbare feste Stoffe, wie Holz, Papier und Textilien, wobei Brände dieser Stoffe eine höhere CO2-Konzentration und eine längere Einwirkzeit erfordern.
Der komplette Tank steht auf einer Waage, die bei einem CO2-Schwund von ca. 10 Gewichtsprozent anspricht. Eine Weitermeldung des CO2-Schwundes mittels Endschalter über die Brandmeldezentrale ist möglich. Bei einer Brandmeldung über die automatischen oder manuellen Melder wird durch die Brandmeldezentrale in der Zeitverzögerungseinheit ein Magnetventil geschaltet und die pneumatische Sirene wird zusammen mit den elektrischen Signalmitteln aktiviert.
CO2-ND-Systeme bestehen aus einem Löschmitteltank, in dem typischerweise das CO2 auf -20 °C herunterkühlt gelagert wird. Dadurch wird der Eigendruck des CO2 im Tank auf 25 bar reduziert. Die Auslösung des Systems erfolgt entweder manuell oder automatisch über eine Brandmelderzentrale, wobei das Gas über ein fest installiertes Rohrleitungs- und Düsennetz im zu schützenden Bereich verteilt wird. Die Schutz- und Löscheigenschaften von CO2 führen zu einer schnellen Erstickung des Brandes.
Zusätzlich ist CO2 das einzige gasförmige Löschmittel, das offene oder teilumschlossenen Einrichtungen, das bedeutet Einrichtungen ohne komplett umschließenden Raum, löschen kann. Abströmverluste können bei CO2-Löschanlagen durch mehr Löschmittel und einem anderen Düsendesign kompensiert werden.
Einrichtungsgegenstände, die durch andere Löschmedien (Wasser, Pulver) zerstört werden könnten, sind mit CO2 rückstandsfrei löschbar.
Gleichzeitig beginnt die Vorwarnzeit in einer pneumatischen und einer elektrischen Zeituhr abzulaufen. Wenn die Vorwarnzeit in beiden Uhren abgelaufen ist, wird das Bereichsventil pneumatisch geöffnet und der Brandbereich geflutet. Vor Beginn der Flutung werden Türen und sonstige Öffnungen elektrisch oder pneumatische geschlossen, jedoch nicht verriegelt. Nach Ablauf der Flutungszeit von üblicherweise 120 Sekunden wird das Bereichsventil wieder geschlossen.
Alle beschriebenen Steuerfunktionen erfolgen bezogen auf den Löschbereich, in dem der Brand erkannt wurde. Eine Fehlfunktion in einem anderen Löschbereich ist daher ohne gleichzeitige Alarmierung und Ablauf der Verzögerungszeit nicht möglich.
Das Rohrleitungs- und Düsennetz wird individuell mit Hilfe von VdS-zugelassener Software berechnet und bieten dadurch eine optimale Auslegung des Löschsystems.
Falls innerhalb eines Gebäudes mehr als nur ein Bereich zu schützen ist, kann eine Mehrbereichsanlage eingesetzt werden. Hierbei erfolgt die Löschmittelbevorratung für den größten Löschbereich. Über Bereichsventile wird das Löschmittel wird das Löschmittel in den jeweils zu schützenden Löschbereich eingebracht.
Unter der Voraussetzung, dass zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines Brandes an mehr als einem Ort innerhalb der Anlage besteht, können die Kosten des Brandschutzsystems auf diese Weise erheblich reduziert werden.